Das wilde Herz des Westens

Hallöchen meine Lieben,

heute stelle ich euch mein erstes Buch von 2019 vor. Sollte es bei dieser Qualität bleiben, dann wird dieses Jahr MEGA!

Das wilde Herz des Westens

Inhalt: 

Zwei Frauen, zwei Banditen und ihr langer Weg nach Montana
Baltimore, 1865: Die junge Phoebe Ann Harrington träumt seit ihrer Kindheit davon, einen Cowboy zu heiraten. Mit dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs sieht sie endlich ihre Chance gekommen und antwortet auf eine Heiratsannonce. Gemeinsam mit ihrer Freundin Briana Magee reist sie nach Missouri, um einen Fremden zu ehelichen. Was sie nicht weiß, ist, dass ihr Bräutigam Silas Kennedy und sein Bruder Jesse gesuchte Banditen sind. Und so beginnt ein langer Weg quer durch die Prärie, auf dem alle Beteiligten nicht nur an ihre körperlichen Grenzen geraten, sondern auch ihren Geheimnissen auf die Spur kommen. Denn nicht nur die Kennedy Brüder haben etwas zu verbergen, sondern auch Phoebes Freundin Briana, die von ihrer Vergangenheit verfolgt wird und damit alle in Gefahr bringt.
Begleiten Sie zwei mutige Frauen auf ihrem Weg durch das wilde Herz der USA und erleben Sie eine Zeit, die längst vergangen, aber nie vergessen ist!

Seiten: 502 Seiten
Autor/in: Alexandra Fischer
Verlag: Selfpublisher
Preis:  TB 13,90€ | EB 0,99€

Lesezeichen:

Erster Eindruck: 
Das Cover und der Klappentext weisen wohl auf einen langen Weg hin, den man gehen muss. Ich weiß, dass Alexandra großartig schreibt, auch wenn ich historische Romane nicht unbedingt lesen mag, lies ich mich einfach darauf ein.

Fazit: Ein spannender Ritt durch den damaligen wilden Westen der U.S.A.!

Vorab: Ich habe das Buch als Vorab Leseexemplar von Alexandra Fischer bekommen im Austausch für eine offene und ehrliche Meinung zum Buch.

Das Cover ist in schönen warmen Tönen gehalten. Für mich sieht es so aus, als sei es auf dem Cover Phoebe, die auf den Weg, der vor ihr liegt, schaut. Ich kann mich auch irren, aber das blonde Haar der Frau auf dem Cover verleitet mich dazu. Insgesamt ist das Cover alles andere als typisch für dieses Genre. Es ist jedoch viel interessanter und hübscher. Daher finde ich, dass es gut gewählt ist.

Die Geschichte wird uns von einem Er-/Sie – Erzähler in der Perspektive verschiedener Charaktere erzählt. Anfangs mutet es verwirrend an, wenn man jedoch erstmal in der Story ist, dann gelingt es dadurch sehr gut Spannung aufzubauen, Geschichten zu erzählen und Situationen zu erleben. Es lässt sich trotz des historischen Hintergrundes flüssig lesen, denn allem voran, wird eine Geschichte verschiedener Menschen erzählt und keine historische Abhandlung. Das Setting wird bildhaft beschrieben , sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten hinein zu kommen, aber nach den ersten 50 Seiten, sind die Seiten nur so geflogen.

Während Phoebe wohlbehütet aufwächst in dem Glauben der wilde Westen besteht aus heißen Cowboys und Brienna sei ihre beste Freundin, hat besagte Freundin schon sämtliches Leid erfahren müssen. Nachdem das Leben durch den Krieg auch für Phoebe immer schwerer wird, entscheidet sie sich eine Heiratsannonce zu beantworten und ihren Cowboy im wilden Westen zu finden.
Gesagt getan und Brienna muss natürlich mit, denn wer sonst soll auf sie aufpassen und alles erledigen ? Als sie Phoebes zukünftigen Silas gefunden haben, stellt sich etwas heraus, womit beide nicht gerechnet haben und auch der Bruder Jesse stiftet einiges an Chaos. Ein langer Weg steht allen Beteiligten bevor, wobei sie mit Liebe, Verlust und sämtlichen Geschehnissen der Vergangenheit konfrontiert werden. Es werden einige geschichtliche Themen, wie z.B. die Einwanderung der Iren in die U.S.A., aber auch die Kriege gegen die Indianer thematisiert. Probleme wie Liebe, Vertrauen und Freundschaft werden im Licht der historischen Probleme aufgearbeitet.

Dieser Roman wird von verschiedenen Charakteren erzählt und es sind auch einige, die keine Erzählerrolle haben, aber dennoch wichtig sind für die Geschichte.
Zum einen haben wir Brienna. Brienna ist der Charakter mit dem diese Geschichte beginnt. Sie ist stark, hat viele Geheimnisse vor der Welt und vor allem hat sie gelernt sich zurückzuziehen. Nach außen hin ist sie weniger gesprächig, bis sie auf die Reise gehen und auf Jesse und Silas treffen. Da entdeckt man wirklich liebenswerte und starke Seiten an ihr. Ihre Geheimnisse verfolgen sie bis zum Schluss.
Phoebe, die vor der Reise in einer Art Blase gelebt hat, in der alles gut war, ist das Gegenteil von Brienna. Sie ist vor allem eine Dame, die einen hohen Lebensstandard hat und im nachhinein das eine oder andere Problem mit der Lebensweise im Westen hat. Nachdem der Krieg vorbei war und viele Männer gefallen sind, sieht sie nur einen Ausweg – eine Heiratsannonce beantworten und ihren Cowboy heiraten. Doch, das sie damit eine Reise in Gang setzt, die sie komplett verändern wird und ihr zeigt, wer sie ist, damit hat sie nicht gerechnet.
Dann hätten wir noch die Brüder Kennedy.
Silas und Jesse leben verarmt und wünschen sich mehr. Ihre Reise treten sie an mit dem Willen ein besseres Leben führen zu können. Dabei haben sie noch weitere liebenswürdige Familienmitglieder mitgenommen.
Silas erscheint zu Anfang als der rechtschaffende der beiden Brüder. Er will eine Familie gründen und zu diesem Zweck gibt er eine Heiratsannonce auf, auf die sich Phoebe meldet. Das er gar nicht so rechtschaffend ist und auch viele Fehler gemacht hat, stellt sich erst im Verlauf des Buchs heraus. Ihn fand ich als Charakter sehr interessant, zumal seine Probleme auch sehr weitreichend sind.
Jesse, ich liebe Jesse. Jesse ist ein Draufgänger, schert sich nicht um Gefühle, lässt alles an sich abprallen und doch hat er einen weichen Kern. Ja, ja, ja ich weiß, typisch, 0 8 15, etc. – aber er ist sehr intelligent und liebenswürdig. Selbst wenn man diese Art von Typen nicht mag, wird man Jesse mögen. Er ist, ähnlich wie die Geschichte, ein Spagat zwischen zwei Welten. Nach außen hin ist er zielstrebig und markiert den Bad Boy und wenn man ihn unter vier Augen erwischt, dann erklärt er einem die Welt und tut alles, dass es einem gut geht.
Es gibt, wie erwähnt, noch mehr Charaktere, aber ich will euch nicht unnötig spoilern. Viel von dieser Story sollte man spoilerfrei erleben und auf sich wirken lassen.
Ich empfand diese Dynamik untereinander und die verschiedenen Ansichten wirklich sehr gut geschrieben. Man hat so viele Aspekte und das führt dazu, dass man mindestens einen Charakter versteht und mögen wird.

Ich fand es übrigens sehr interessant, dass selbst ohne viel sexuelle Darstellung, so viel Knistern in der Luft lag. Auch wird die Brutalität zu dieser Zeit sehr authentisch darstellt. Alexandra Fischer hat bereits bei anderen Romanen beweisen, dass sie auch solche Szenen sehr gut beschrieben und darstellen kann.
Insgesamt hat mich das Buch beeindruckt. Ich war gefesselt von dem Zusammenspiel von den Geschichten der Charaktere und dem historischen Hintergrund. Ich freue mich schon auf viele weitere Bücher der Autorin, die mich bislang immer überzeugen konnte.

Wem würde ich das Buch empfehlen ?:
Leser, die sonst vor Werken mit historischem Bezug zurückschrecken, könnten hier ein Buch finden, welches trotz historischem Aspekt sehr ansprechend ist.
Auch Leser, die eine Story mit viel Spannung erwarten und dabei Beziehungsgeflechte interessant finden, werden mit diesem Buch sicher glücklich werden.
Und natürlich alle Leser, die Western lieben !

Bis dann, 
Flidra

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