Becoming Elektra


Hallo ihr Lieben,

wie angekündigt, bekommt ihr heute meine Rezension zu Becoming Elektra zu lesen.

Becoming Elektra


Inhalt:


Wenn dein Leben eine Lüge ist ...

Als die junge und schöne Elektra Hamilton bei einem Reitunfall ums Leben kommt, erhält Isabel ein unerwartetes Angebot. Sie, die Elektra wie aus dem Gesicht geschnitten ist, soll deren Platz einnehmen. Sie muss lediglich für immer verschweigen, wer sie wirklich ist. Ein Leben in Luxus winkt ihr - und die Verlobung mit dem attraktiven Phillip von Halmen.
Zunächst scheint keiner Verdacht zu schöpfen. Doch Elektra hatte eigene Geheimnisse und während diese sie langsam einholen, wächst in Isabel die Gewissheit, dass Elektras Tod kein Unfall war. Wer trachtete Elektra nach dem Leben? Und wird der Mörder erneut zuschlagen?
Isabel weiß nur, dass sie keinem trauen kann ...


Seiten: 384 Seiten
Autor/in: Christian Handel
Verlag: ueberreuter Verlag
Preis: HC 17,95€ | EB 14,99€
ISBN: 978-3-7641-7094-3

Lesezeichen:



Erster Eindruck:


Ich kenne den Autor von seinem ersten Buch Rosen & Knochen, bei dem es sehr fatansiereich zu geht. Daher bin ich gespannt, wie sich der Autor bei einer Zukunfsversion unserer Welt schlägt.

Fazit: Achtung! Ein Jahreshighlight!

Das Cover ist so mega schön ! Ich hab mich sofort verliebt! Der Buchrücken ist eine schmalere Version des Covers und macht sich grandios im Bücherregal. Es sieht alles besonders schick aus. Die Kombination der Farben blau und rot finde ich sehr gut gelöst und es wirkt alles sehr harmonisch.

Geschrieben ist diese Geschichte aus der Sicht von Elektra in der Ich-Form. Man hat also immer direkten Zugriff auf Elektras Gedanken, die sehr wichtig sind für den Verlauf und den Sinn der Geschichte. Es geht ja unter anderem um die Entwicklung von Elektra und da unterstützt diese Schreibweise enorm.
Die Sprache ist sehr flüssig und hatte mich sofort von der ersten Seite gefesselt. Ich konnte kaum von dem Buch ablassen und habe innerhalb von 3 Tagen das komplette Buch durchgesuchtet.
Die Geschichte folgt immer einem roten Faden und bietet im Grunde keine Möglichkeit den Überblick zu verlieren. Der Schreibstil von Christian Handel hat etwas sehr anziehendes und einnehmendes an sich. Wer von euch also zu diesem Buch greift, stellt bitte sicher, dass ihr es euch gemütlich macht und genügend Zeit habt. So schnell kommt ihr davon nämlich nicht los!

Als Isabel das Angebt bekommt, die Identität von Elektra Hamilton anzunehmen, verändert sich alles für sie. Plötzlich ist sie nicht mehr abgeschnitten von der Welt und wird beachtet. Doch zu welchem Preis?
Isabel ist ein Klon von Elektra und als Elektra ums Leben kommt, wird ihr angeboten Elektras Rolle zu übernehmen. Wie ihr euch denken könnt, ist dies die perfekte Ausgangslage für Sinneskrisen, Charakterveränderungen, Verlust, Ängste und komplizierte Liebe. Irgendwann steht Isabel dann vor der alles entscheidenden Frage : Ist sie Isabel oder Elektra?
Doch wäre es nur das. Isabel, die sowieso schon recht überfordert erscheint mit ihrem neuen Leben, muss sich damit konfrontiert sehen, dass der Mörder von Elektra auch hinter ihr her ist.
Ihr seht, das Buch beinhaltet sämtliche Ansätze, die es einem schwer machen Langeweile zu empfinden. Es gibt auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, die ich als Leser aber weniger im Fokus gesehen habe. Viel mehr war die ganze Thematik rund um Klon und Mensch im Vordergrund. Wann ist ein Klon ein Mensch? Ist ein Klon immer schon ein Mensch? Sind beide gleich wert? Es gibt so viele Fragen, die in diesem Buch dazu auftauchen und in gebotener Länge besprochen werden.
Für mich hat das Buch eine interessante Sicht auf eine mögliche Zukunft. Was passiert, wenn klonen zu einem Geschäft wird, was positive und negative Dinge mit sich bringt?
Dann haben wir auch noch ein Ende, welches durchaus Aussicht auf einen zweiten Teil gibt. Der Autor hat diesen ausgeschlossen und uns mit dem weiteren Gedanken alleine gelassen. Diese Art ein Buch zu beenden, finde ich auf der einen Seite gemein, weil ich einfach viel zu neugierig bin. Andererseits ist ein solches Ende ein guter Weg den Leser dazu zu bringen weiter zu denken. Das Buch als Anlass zu nehmen, um eigene Gedanken zu entwickeln zu dem Thema und sich vielleicht doch noch einmal spezieller dazu zu informieren.
Diese Geschichte hat es einfach geschafft mich dazu zu bringen nach dem Buch mich mit Gedanken aus dem Buch zu befassen. Genau das erwarte ich von solchen Büchern.

Isabel hat mir von Anfang an gefallen. Sie ist zum einen sehr nachdenklich und zum anderen trotzdem gesprächig. Sie denkt über die, meiner Ansicht nach, richtigen Sachen nach und sie hebt auch nicht ab. Besonders beeindruckend fand ich direkt am Anfang, als Isabel in das Zimmer von Elektra kam, wie sie sich damit auseinander gesetzt hat, dass sie im Bett einer Toten schläft. Der Gedankengang war so gruselig wie faszinierend. Ihr Entwicklung zu einem wirklichen Menschen war wirklich sehr authentisch und verständlich dargestellt. Sie war ja ihr ganzes Leben mit dem Wissen aufgezogen worden ein Klon zu sein und als Spender ausgebeutet zu werden. Diese Angst und der Gedanke, dass man eigentlich ein Mensch ist und das eben nicht ist, das alles zu überwinden und sich ein Leben aufbauen zu wollen, ist sehr schwer. Daher fand ich die Entwicklung, sowohl ihrer Stärken als auch Schwächen super angepasst daran, dass sie sich zusätzlich mit der Frage beschäftigen musste, wer sie ist.
Phillip ist zwar für mich nun kein bookish boyfriend, aber ein wirklich sehr interessanter Charakter. Er weiß zu Anfang nicht, was ihn erwartet, lässt sich aber auf Isabel ein. Er ist sehr fantasiereich und er mag es die Menschen, die er liebt wirklich zu überraschen und ihnen was wunderbares und unvergessliches zu zeigen. Es ist wirklich schön zu lesen, wie er sich um Isabel bemüht. Ich würde ihn so furchtbar gerne als Bruder haben wollen!
Zu der Beziehung zueinander muss ich sagen, dass ich nie das Gefühl hatte, dass nur die Beziehung im Vordergrund steht. Viel mehr waren andere Themen relevanter, was die Geschichte sehr belebt hat. Ich glaube auch, dass wenn es ausführlicher geworden wäre, der eine oder andere Part dazu geführt hätte, dass das Buch unnötig in die Länge gezogen worden wäre.
Hektor! Oh Gott! Ich LIEBE Hektor! Sorry für Phillip, aber Hektor war mein persönlicher Favorit!
Nicht nur, dass er unglaublich witzig, loyal und zuverlässig ist, nein, er liebt von Herzen. Er kann gar nicht anders, als den Menschen genau das zu zeigen. Wenn ihn was nervt, dann zeigt er auch genau das. Er ist einfach ein so toller und liebenswerter Charakter, von dem ich mir noch die eine oder andere Stelle im Buch gewünscht hätte!
Mehr zu den Charakteren will ich euch nicht verraten, denn ich will euch nicht spoilern.

Insgesamt hat mich Christian wieder SO von sich und seinem Können begeistern können! Das Buch ist für mich definitiv eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr und auch ein Lieblingsbuch für mich geworden.

…. und ich BRAUCHE einen zweiten Teil!


Wem würde ich das Buch empfehlen ?:


Liebhaber von Jugendfantasy mit Zukunftsversionen, werden hier auf ihre Kosten kommen. Es ist definitiv keine Liebesschnulze und erfasst sehr ernste und nachdenklich machende Aspekte.


Bis dann,
Flidra

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