Wenn du das hier liest


Hey ho ihr Süßen,

ich habe euch heute an sehr besonderes Buch mitgebracht. Es hat mich doch recht nachdenklich gestimmt, sowohl traurig gemacht, aber auch mit einem Lächeln zurück gelassen.


Wenn du das hier liest
( When you read this )

Inhalt:

Ein berührender Debütroman über Liebe, Trauer und das Leben im digitalen Zeitalter. Jades Leben liegt in Scherben, seit ihre Schwester Iris mit 33 Jahren an Krebs starb. Auch Smith, Inhaber einer maroden New Yorker PR-Agentur, hat mit dem Verlust zu kämpfen. Noch immer schreibt er seiner verstorbenen Assistentin Iris E-Mails, so sehr fehlt ihm ihre humorvolle Art. Als Smith herausfindet, dass Iris bis kurz vor ihrem Tod einen Blog über ihre Krankheit geschrieben hat, setzt er alles daran, ihn zu veröffentlichen und kontaktiert ihre Schwester - Jade jedoch vermutet, er wolle lediglich Geld machen, um seine Agentur zu retten. Kann es ein Happy End für zwei Menschen geben, die schon vor langer Zeit aufgehört haben, an ein Happy End zu glauben?

Seiten: 337 Seiten
Autor/in: Mary Adkins
Verlag: Kindler / Rowohlt
Preis: HC 20,- € | EB 14,99 €
ISBN: 978-3-463-40711-1


Lesezeichen:



Erster Eindruck:

Ich lese ungerne traurige Bücher oder Bücher über traurige Ereignisse, aber die Idee mit einem Blog und das zwei Menschen durch den Tod eines anderen zusammenfinden könnte, das fand ich dann doch sehr interessant.

Fazit: Ein Buch für Menschen, für die es weiter geht.

Vorab:
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Kindler (Rowohlt) Verlag bekommen im Austausch für eine offene und ehrliche Meinung zum Buch.


Zu aller erst, muss ich sagen, wenn ich die Inhaltsangabe nicht gelesen hätte, hätte ich das Buch wohl nicht unbedingt in die Hand genommen. Das Cover wirkt, trotz dem schönen Farben, doch recht verwirrend und konfus auf mich. Highlight daran, für mich zumindest, ist das Zitat über dem Autorennamen.
„ Die ganze Zeit dachte ich, mein richtiges Leben hätte noch gar nicht begonnen. Jetzt stellt sich heraus: Das hier ist mein Leben.“
Dieses Zitat ist wahnsinnig gut gewählt, denn es zeigt in welche Richtung dieses Buch geht und vor allem ist es ein Gänsehautzitat!
Das Buch hat mich dennoch nur durch den Inhalt überzeugt.

Der Erzählstil ist besonders. Anders kann ich ihn nicht benennen. Es handelt sich um einen „Briefroman“ der neueren Zeit. Erzählt wird die Geschichte durch E-Mails und SMS zwischen den verschiedenen Figuren und Blogeinträgen der Verstorbenen. Es war für mich eine neuere Art ein Buch zu lesen und genau zu wissen, was passiert ist. Ich hatte nie den Eindruck, dass ich nicht wüsste, was die Protagonisten denken. Es ist sehr flüssig geschrieben und liest sich, mit micro Orientierungsproblemen, doch recht schnell. Ich musste ab und an nochmal schauen, wer sich da gerade mit wem unterhält. Mag sein, dass es daran lag, dass ich es Abends nach der Arbeit gelesen habe. Das Buch hab ich in ca. 3 Tagen gelesen. Man sieht also, es kann recht zügig gehen, ich konnte aber, einmal angefangen, das Buch kaum aus der Hand legen.
Insgesamt ein Buch, welches mich vom Erzähl- und Schreibstil sehr überrascht hat.

Die Geschichte, die dieses Buch erzählt, ist denkbar einfach und doch sehr komplex.
Iris ist seit Beginn des Buches schon gestorben, man hat lediglich ihren Blog und die Erinnerungen der anderen, um wirklich etwas über sie und ihre Krankheit zu erfahren. Die eigentlichen Protagonisten sind Jade und Smith. Jade ist die Schwester der Verstorbenen, die seit dem sie erfahren hat, dass ihre Schwester erkrankt ist, eine recht negative Sicht auf die Welt entwickelt hat. Smith ist der Chef von Iris gewesen und ist so traurig und verzweifelt über den Verlust, dass er immer noch E-Mails an den Account von Iris sendet. Die beiden Charaktere finden zusammen, als man den Ausdruck des Blogs von Iris findet mit der Nachricht an Smith, er solle ihn veröffentlichen, wenn er zu etwas taugt. Jade ist zu Anfang alles andere als begeistert, aber dadurch treten die beiden in Kontakt und lernen sich kennen.
Die Geschichte hat so wohl traurige Aspekte, als auch sehr positive und lebensbejahende Aspekte. Ich empfand beim lesen, dass die Charaktere durch den Kontakt zueinander gelernt haben, was es heißt zu bleiben und das Leben, welches man hat, weiterzuleben. Jade und Smith kämpfen beide mit vielen negativen Gefühlen, die sie im laufe des Buches realistisch verarbeiten. Die Idee, einen Blog zu haben, bevor man stirbt, ist zwar nicht neu, aber der Schreibstil und die Weise wie es erzählt wird, ist für mich was ganz besonderes gewesen.

Iris war eine Person, die nach der negativen Diagnose gemerkt hat, wie sehr sie am Leben hängt und leben will. Ihr kommendes Ende und was danach passieren könnte, das verarbeitet sie in ihrem Blog. Es wird in den Einträgen immer deutlicher, dass sie versucht das Beste aus der verbliebenen Zeit zu machen und auch ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Ich empfand sie als sehr interessante und nachdenkliche Person.
Jade kommt dagegen sehr impulsiv und energiegeladen rüber, wobei man dennoch hinter der Fassade erkennt, dass sie der Tod ihrer Schwester sehr mitnimmt und sie nicht genau weiß, wie sie nun damit umgehen soll. Als sie Smith kennenlernt versucht sie umzudenken. Mir hat ihre Entwicklung zu einer selbstbewussten und zukunftsorientierten Person sehr gut gefallen und war für mich auch durchweg nachvollziehbar.
Smith, der unter anderem auch spielsüchtig ist, gleitet der Boden unter den Füßen weg. Er hat einen sehr wertvollen Menschen verloren und auch sonst, war sein Leben das reinste Chaos. Jade scheint einen sehr streng strukturierten Einfluss auf ihn zu haben. Er entwickelt sich bis zum Schluss und merkt auch wie viel mehr ihm Iris und Jade bedeuten im Verlauf der Geschichte.
Weitere Charaktere gibt es natürlich, auf die will ich auf Grund von Spoilern nicht weiter eingehen. Besonders gefallen hat mir jedoch Carl. Seine Art und Weise Dinge einfach auszusprechen und zu benennen hat die Geschichte voran gebracht.

Insgesamt bin ich begeistert von diesem Buch. Für einen Debütroman hat er wirklich viel Gefühl und sehr viel interessante Aspekte gehabt. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin!

Wem würde ich das Buch empfehlen ?:


Leser die von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und „ Ein ganzes halbes Jahr“ begeistert waren, werden, so fern sie mit dem Schreibstil klar kommen, eine wirklich gute Geschichte in diesem Buch finden.
Es ist jedoch, auch wenn es vermuten lässt, kein schnulziger Liebesroman, sondern viel mehr ein Buch, das einen zum nachdenken anregt.

Bis bald,
Flidra

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