Wenn du wieder gehst - Eine Liebesgeschichte



Hallo meine Leseratten!

Lust auf eine Portion Gefühl und Liebe? Dann schaut mal, welches Buch ich euch heute mitgebracht habe.

Wenn du wieder gehst – Eine Liebesgeschichte

Inhalt:

„Hast du nie an mich gedacht?“
„Nein.“
„Nein?“
„Nein. Es hätte mich umgebracht.“

Fast vier Jahre ist es her, seit Lucy das letzte Mal den Sand zwischen den Zehen spürte und Tapas im Strandkorb auf der Terrasse des kleinen Spaniers aß. Nun kehrt sie zurück, um einem alten Freund einen Gefallen zu tun. Dabei ist Niklas nicht einmal mehr das, ein Freund.

Aber warum reißt sein Anblick dann alte Wunden auf und wirft ihre Gefühlswelt aus der Bahn? Sie hatte geglaubt, all das hinter sich gelassen zu haben. Die Trauer, den Schmerz, die Hilflosigkeit. Und die Liebe. Doch je mehr Zeit sie in der fremden Vertrautheit verbringt, umso klarer wird ihr, dass sie sich etwas vorgemacht hat. Und dann ist da noch Ben …

Seiten: 386 Seiten
Autor/in: A. D. WiLK
Verlag: SP
Preis: TB 11,90€ | EB 0,99€ [Einführungspreis]

Lesezeichen:



Erster Eindruck:
Wo Liebesgeschichte drauf steht, das muss auch Liebesgeschichte drin sein.

Fazit: Toller Debütroman mit viel Liebe zum Detail.

Vorab: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar von der Autorin bekommen im Austausch für eine offene und ehrliche Meinung zum Buch.

Einfach, schlicht und wirkungsvoll – das beschreibt das Cover wohl am besten. Mir persönlich gefällt die Farbgebung sehr gut und ich mag die Schrift sehr gerne. Sie ist leicht verspielt und dennoch gut lesbar. Der Kontrast wurde effektiv genutzt. An dem Cover hat man nicht wirklich was zu meckern.

Begleitet werden wir in der Geschichte von einem Er/ Sie – Erzähler, der uns über sämtliches aufklärt. Leser sehen im Grunde alles aus der Sicht von Lucy, unserem Hauptcharakter. Ich finde gerade bei Liebesgeschichten, ist der Er/Sie- Erzähler recht schwer anzuwenden, da man als Leser möglichst viel Gefühl mitbekommen will. Da ist ein Ich- Erzähler deutlich einfacherer und verständlicher. Dennoch hat die Autorin das ganze recht gut umgesetzt, sodass man sich daran nicht sonderlich stört. Darüber hinaus, wechselt die Autorin immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Während die Gegenwart immer nach dem Treffen stattfindet, sind in den Szenen der Vergangenheit einige Ereignisse nacheinander beschrieben. Hier kommt auch keine Verwechslung auf, denn die Überschriften der jeweiligen Kapitel geben Aufschluss darüber, wo man sich wann befindet.
Die Sprache ist doch recht schlicht gehalten. Kein zu hoch, aber auch kein zu niedrig angesetztes Sprachniveau. Genau richtig, um den Tag ausklingen zu lassen mit einer warmen Tasse Tee.

Lucy, eine Frau, hin- und hergerissen von ihren Gefühlen, ist ein Charakter, mit dem ich es ab und an schwer hatte. Sie ist bei der einen oder anderen Sache sehr schnell aus dem Konzept gekommen und hat für mich in manchen Situationen einfach falsch gehandelt. Das macht sie trotzdem authentisch, denn Menschen machen nun mal Fehler. Ich mochte aber ihre Begeistern für das Meer und die Besonderheiten, die einige Menschen mitbringen. Der Beruf, der Journalistin, passt wirklich super zu ihr. Auch wenn ich ab und an den Kopf geschüttelt habe, empfand ich sie bis zum Schluss als sympathisch und konnte mich trotz allem mit ihr anfreunden.
Niklas ist für mich ein Mensch mit vielen Problemen. Oft hält er sich zurück und sagt nicht immer, was er am liebsten sagen würde. Trotz vieler Rückschläge, hat er nie den Lebenswillen verloren. Ich fand, dass er an manchen Stellen ruhig hätte etwas sagen sollen oder doch mehr Gefühle hätte zeigen sollen. Denn manche Situationen können nun mal einfach nicht abgetan werden. Wie dem auch sei, bin ich alles in allem, mit dem Charakter zufrieden. Es hat mir gefallen, dass er Konsequenzen aus seinem Handeln in der Höhle gezogen hat und auch, dass er seinen Entscheidungen soweit immer treu geblieben ist. So wie Lucy, habe ich mich bei Szenen, in denen Niklas Geborgenheit geschenkt hat, einfach wohl gefühlt.
Ben war am Anfang ja doch recht wenig vertreten. Nur in den Gedanken von Lucy oder wenn sie telefonierten. Daher war ich schon gespannt, wann man den Ben kennenlernen durfte. Als er da war, wusste ich wirklich nicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Er war einfach so nett und lieb, dass ich ihn, ebenso wie Niklas, einfach mochte. Ich wollte ihm absolut nichts schlechtes und war dann doch recht zwiegespalten, für wen sich Lucy in meinen Augen hätte entscheiden sollen. Geprägt durch andere Bücher des Genres, war ich zeitweise sogar misstrauisch, weil er so nett war.
Es gab einige Charaktere in diesem Buch, die ich wegen Spoilern nicht alle analysieren will. Trotzdem muss ich zu Louise ein Wort verlieren, da sie mir besonders gefallen hat, denn sie war so ein tolles Kind. Mit all den kindlichen Gedanken und mit so viel Herz, war sie für mich mit die authentischste Person. Ich fand es einfach schön, dass es einen Charakter gab, der zu allem traurigen doch noch wie ein Lichtblick auf die Geschichte wirkte.

Die Geschichte wird im Verlauf immer komplexer. Was mit einem einfachen „Sie trifft auf ihren Exfreund, scheint noch Gefühle für ihn zu haben und hat aber schon einen neuen Mann an ihrer Seite.“ anfing, wird doch recht schnell zu einem komplexen Gebilde, mit dem nicht nur die drei was zu tun haben. Die Story baut sich in zwei Zeiten auf. Wir erfahren nach jedem neuen Stück der Gegenwart, immer ein Stück der Vergangenheit. Viele Schicksalsschläge lassen die Charaktere an ihre emotionalen Grenzen stoßen und auch die unterschiedlichen Beziehungen zueinander haben es in sich. Gerade diese große Masse an Ereignissen und Gefühlen, macht das Ganze greifbar. Man kennt Liebesgeschichten, in denen es wirklich nur um zwei Personen geht, die sich treffen, sich verlieben, sich zusammenfinden, heiraten, etc. Diese hier ist ein völlig andere. Es wird sehr viel Wert auf die Gefühle gelegt und auch Umgebungsdetails werden so wiedergegeben, dass man sich sehr schnell in diese Geschichte hineinfindet.
Richtung Schluss, wo Lucy mit John am Flughafen ist, fand ich dann doch leicht drüber, aber es hatte ja irgendwo seinen Sinn.
Das Ende selbst, war nach dem Ganzen hin und her, dem Chaos und der Traurigkeit wie ein Pflaster und ich konnte das Buch guten Gewissens abschließen.

Insgesamt fand ich das Buch, bis auf die eine oder andere Stelle, wirklich alles anderes als schlecht. Beachtet man, dass es sich um ein Debütroman handelt, bin ich dann doch recht positiv überrascht gewesen und freue mich schon auf weitere Werke!

Wem würde ich das Buch empfehlen ?:
Diejenigen, die gerne mal eine Leibesgeschichte lesen, die nicht unbedingt 0 8 15 abläuft, für die wäre dieses Buch genau das Richtige. Auch all die Leser, die Drama lieben, sind mit diesem Buch sicher zufrieden.
Fans von prickelnder Erotik sollten sich hier nichts von versprechen, die Gefühle stehen im Vordergrund.

Bis dann,
Flidra

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