Eve of Man


Hallöchen zusammen
und entschuldigt, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe.

Wie der eine oder andere sicher über Instagram gesehen hat, war einiges los bei mir, sodass ich auch kaum Zeit gefunden habe um Bücher zu lesen. Ich hoffe, dass sich dieser Umstand in Zukunft ändern wird.
Heute habe ich euch eine Rezension zu einem Buch mitgebracht, welches im August 2019 erschienen ist. Ich wollte es unbedingt haben und war motiviert es sofort zu lesen. Leider war dem nicht so und erst jetzt ist es ausgelesen.

Eve of Man - Die letzte Frau

Inhalt: 

Sie ist die letzte Frau. Das Schicksal der Menschheit liegt in ihren Händen: EVE

Sie ist die Antwort auf alle Gebete der Welt, die Hoffnung auf den Fortbestand der Menschheit: Nach einem halben Jahrhundert wird endlich wieder ein Mädchen geboren - Eve. Isoliert von der Außenwelt wächst sie in einem goldenen Käfig auf. Jetzt, mit 16 Jahren, soll sie aus drei Kandidaten ihren Partner wählen. Eve war sich ihrer Verantwortung immer bewusst und hat widerspruchslos die schwere Bürde für den Fortbestand der Menschheit getragen. Doch nun trifft sie Bram, und die Zweifel an der Aufrichtigkeit der Motive ihrer »Beschützer« wachsen. Eve will die Wahrheit wissen, über die Welt, über ihre Familie, über die Liebe, die sie für Bram fühlt. Sie will Kontrolle über ihr Leben, sie will Freiheit. Doch darf sie für ihr privates Glück die Zukunft der Menschheit aufs Spiel setzen?

Länge : 448 Seiten
Autor/in: Giovanna & Tom Fletcher
Verlag: dtv
Preis:  HC 18,95€| EB 15,90€
ISBN: 978-3-423-64055-8

Lesezeichen: 



Erster Eindruck: 

In letzter Zeit lese ich viele Bücher, die in der Zukunft spielen. Da ist dieses auch keine Ausnahme. Ich erwarte daher eine relativ interessante Fortführung der Menschheitsgeschichte. Der Aspekt, dass es nur noch Eve zur Fortpflanzung gibt, macht das Ganze zwar seltsam, aber durchaus unterhaltsam.

Fazit: Guter Auftakt

Vorab: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom dtv Verlag bekommen im Austausch für eine offene und ehrliche Meinung zum Buch.

Das Cover finde ich leider nicht so schön. In dem Fall ist es jedoch eher eine subjektive Äußerung meinerseits, denn schaut man objektiv auf die Gestaltung, merkt man, dass sich wirklich Mühe gegeben wurde das Buch attraktiv zu gestalten. Vom Glanzeffekt des Schutzumschlags bis hin zum Eve of Man Zeichen auf dem Buchdeckel, ist an viele Kleinigkeiten gedacht worden. Normalerweise bin ich auch ein sehr großer Fan von Silhouetten, aber es liegt wohl höchstwahrscheinlich an der Farbauswahl, die mich so abschreckt.

Die Geschichte wird uns einmal durch Eve und einmal durch Bram näher gebracht. Dies geschieht in Form eines Ich-Erzählers. Diese Erzählform hab ich als sehr passend empfunden, weil man dadurch sehr gut in viele Gedanken von Eve einbezogen wurde. Auch Brams Gefühlswelt wurde dem Leser dadurch sehr gut vermittelt. Man merkt auch nicht unbedingt, dass es hierbei zwei Autoren gab, denn der Schreibstil ist sehr gut aufeinander abgestimmt.
Trotz dieser guten Voraussetzungen, hat das Buch einige Längen, bis es zum Schluss dann actionreicher wird. Ich hatte etwas Mühe die ganzen Kapitel bezüglich des Lebens in der Kuppel zu lesen. Es ist schön und gut zu beschreiben, wie Eve dort lebt und ja, ich wollte es auch wissen, aber in dem Fall war es für mich einfach zu ausschweifend. Es hätte wirklich kürzer sein können.
Was mir dann wiederum gefehlt hat, ist die Situation draußen in der Welt. Für mich kam das zu kurz. Klar, es gibt noch weitere Teile, aber sollte ein erster Teil nicht genau diesbezüglich auch etwas mehr her geben? Nachdem ich den Schluss gelesen habe, konnte ich mir immer noch nicht wirklich etwas vorstellen. Schade drum!
Was gut gelungen ist, ist das Einfangen der Stimmung von Eve. Ja, sie ist erst einmal ferngesteuert und sich vielem nicht bewusst, aber je mehr sie an Erkenntnissen gewinnt, desto mehr entwickelt sie sich und ihr Charakter kommt immer mehr heraus. Man hat als Leser wirklich eine Veränderung erlebt!

Für Eve, die ihr ganzes Leben in einer Kuppel verbracht hat und die einzige fortpflanzungsfähige Frau auf dem Planeten ist, nähert sich der Tag, an dem sie nun endlich ihre Aufgabe erfüllen soll: Den Fortbestand der Menschheit sichern. Doch warum fühlt sich das alles so falsch an und wer ist Holly?
Wir haben es hier mit einer sehr raffinierten Zukunftsvorstellung zu tun, die trotz allem Fragen aufwirft. Alle Frauen auf dem Planeten sind schon zu alt oder bereits gestorben um Kinder zu kriegen. Eve ist als erstes Mädchen nach 50 Jahren zur Welt gekommen und die ganze Menschheit blickt auf sie.Wie war das möglich? Kann man weitere Mädchen auf die Welt bringen ? Natürlich, dass sich hier sowohl gute, als auch schlechte Menschen melden und nach der Macht, also nach Eve, greifen. Jahrelang verbrachte Eve mit ihrer Freundin Holly, die nichts weiter ist als eine Projektion gesteuert durch zwei andere Menschen ist, in einer Kuppel weit oberhalb der eigentlichen Welt. Dort in der Kuppel wird ihr der Himmel auf Erden vorgespielt. Nun wird sie älter und bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Dazu kommen noch ihre Gefühle für Bram, die sie eigentlich nicht haben dürfte. Sie dürfte nicht einmal wissen, dass es ihn gibt.
Wir haben hier zwei große Themenkomplexe. Einmal den ethischen Konflikt, was man mit der einzigen gebärfähigen Frau machen soll. Der andere Konflikt ist viel zentraler auf Eve gerichtet und ihre Entwicklung von einem manipulierten Wesen bis hin zu einem eigenen Charakter.
Ich musste mir immer wieder die Frage stellen: Wenn Eve ihr Kind bekommt, wird es dann genauso aufgezogen und von wem ? Die bisherigen „Machthaber“ sind ja auch schon recht alt. Darüber hinaus, wie viele Kinder muss sie bekommen um den Fortbestand zu sichern ? Wie oft kann so ein Körper das durchstehen ? Wurde da überhaupt mal drüber nachgedacht?
Alles Fragen, die ich hoffentlich im nächsten Teil beantwortet kriege.

Eve, wie erwähnt, hat eine sehr starke charakterliche Wandlung hinter sich. Wenn sie zu Anfang nur ein kleines süßes Püppchen war, ist sie am Ende willensstärker, hat Ansichten und vertritt ihre Meinung lautstark. Ihre angestauten Aggressionen, die zum Ende hin deutlich in den Vordergrund rücken empfand ich als Leser durchweg schlüssig. Nachdem, was sie herausgefunden hat, würde ich mindestens genauso durchdrehen.
Bram ist ein ebenso interessanter Charakter, der aber schon immer Zweifel an allem hatte. Durch Ansatzpunkte und dem nötigen Schubs in die richtige Richtung, werden seine Zweifel bestätigt und er tickt aus. Das einzige, was mir in seiner Geschichte nicht gepasst hat, ist, wie plötzlich alle am Ende auf ihn gehört haben. Klar gab es in ein bis zwei Nebensätzen erwähnt mal wen gegen ihn, aber die Übernahme ging so reibungslos von statten, dass ich das ganze erst einmal als Finte wahrgenommen hatte. Da haben mir einfach die Konflikte gefehlt, die doch ach so ausführlich in der Kuppel mit Eve vorhanden waren.
Weitere Charaktere, wie Hartmann, Ernie, Vivian oder Frost gab es natürlich auch, leider haben die Charaktere noch zu wenig Inhalt gehabt. Das Buch an gefühlt nur von Eve und Bram gelebt, die Konflikte mit sich und der Außenwelt hatten. Die Anderen Charaktere sind dadurch zu oberflächlich geraten, was ich sehr schade fand. Gerade einen Menschen wie Frost oder Ernie hätte ich sehr gerne tiefergehend als Charakter kennenlernen wollen.

Insgesamt ist es ein guter Auftakt einer Geschichte mit einem interessanten Ansatz. Alleine auf Grund der vielen Fragen, die mir geblieben sind, werde ich wohl auch den nächsten Band lesen wollen

Wem würde ich das Buch empfehlen ?:

Leser, die gerne dystopische Bücher zur Hand nehmen, werden sicher Geschmack an der Stroy finden. Romantiker und Fans von Kitsch werden hier enttäuscht. Hier geht es zwar auch um Liebe, aber mit diesen Emotionen wird doch recht spärlich umgegangen.

Bis dann, 
Flidra

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