Wenn der Wind singt / Pinball 1973


Hallo meine Lieben,

heute widmen wir uns einem Schriftsteller, der, wie ich finde, den Nobelpreis verdient hätte. Bislang hat er noch keinen bekommen, aber ich hoffe, dass er ihn bald bekommt. Es handelt sich um Haruki Murakami.

Wenn der Wind singt / Pinball 1973
(Kaze no uta wo kike/ 1973-nen no pinboru)


Inhalt:

Nach langem Zögern hat Haruki Murakami die Bitten seiner Leser erhört und der Veröffentlichung dieser außerhalb Japans nie erschienenen Frühwerke zugestimmt, die zusammen mit »Wilde Schafsjagd« die Trilogie der Ratte bilden. Nach 35 Jahren liegt diese nun erstmals vollständig auf Deutsch vor. Eine kleine Sensation, nicht nur für eingefleischte Murakami-Fans. »Wenn der Wind singt«, folgt einem 21-jährigen Studenten, der den Sommer 1970 in seinem kleinen Heimatort verbringt. Die Zeit vertreibt er sich mit seinem besten Freund Ratte, einem Mädchen mit vier Fingern an der linken Hand und einem Barkeeper. In »Pinball 1973« lebt der junge Mann drei Jahre später in Tokio, während Ratte in J.’s Bar immer noch darauf wartet, dass das Leben losgeht. Ein melancholischer, atmosphärisch dichter Roman, der zudem die wohl besten Flipperszenen der Literaturgeschichte enthält.

Seiten: 272 Seiten
Autor/in: Haruki Murakami
Verlag: btb
Preis:  HC 19,99€ / TB 10,-€/ EB 8,99 €
Kaufen:  btb Amazon

Lesezeichen:


Erster Eindruck: 

Murakamis Erstlingswerk verspricht doch recht interessant zu werden.

Fazit: Jeder fängt mal klein an.

Vorab: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal von Randomhouse bekommen im Austausch für eine offene und ehrliche Meinung zum Buch.

Das Cover ist, wie alle neueren Auflagen, bunt gestaltet mit weißem Hintergrund. Das Buch, ohne den Inhalt vorweg zu nehmen, ist ein Buch, welches eher durch den Inhalt geschätzt werden sollte. Die Schlichtheit der Cover unterstreicht diesen Umstand. Rundum mag ich das Cover, gerade weil es zum Buch passt.

Zuvor muss ich sagen: Dieses Werk bzw. diese Werke, da es ja zwei Romane in einem sind, sind vom Erzählstil anders, als man es von Murakami kennt. Diese beiden Werke sind die ersten, die Murakami je geschrieben hat. In einem etwas längerem Vorwort erklärt uns Murakami wie er auf diese Romane gekommen ist, was diese für ihn auszeichnen und was er sich dabei gedacht hat. Für Fans von Murakami ist dieses Buch alleine schon durch das Vorwort ein „Must have“.
Kommen wir aber zu dem Erzählstil als solchen.
Der Erzählstil in diesem Buch zeichnet sich besonders durch schlichte und einfache Sätze aus. Schwere Vokabeln gibt es auch nicht. Daher kann man das Buch recht einfach runter lesen. Es gibt kurze und längere Kapitel und auch der Erzähler wechselt. Einmal ist der Erzähler unsere Namenlose Hauptperson und erzählt aus der Ich-Perspektive und dann ist er mal der Er-/Sie-Erzähler, der von Ratte oder anderen Personen berichtet. Daran muss man sich während des Lesens erstmal gewöhnen. Interessant ist auch, dass es sehr oft Musiktitel erwähnt werden.
Darüber hinaus gibt es keine weiteren sprachlichen Auffälligkeiten.

Nun, die Charaktere sind meiner Ansicht nach schwierig in Worte zu fassen.
Man hat eine Hauptperson dessen Namen man nicht kennt. Diese handelt in meinem Augen recht wirr. Er erzählt erstmal von der Gegenwart, springt aber häufig zurück zu Ereignissen in der Vergangenheit, wie z.B. welche Freundinnen er gehabt hat.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass dies das Erstlingswerk von Murakami ist, wodurch seine sprachliche Kompetenz gar nicht zur Geltung kommt. Murakami ist ein Meister darin Dinge durch seine Charaktere zu beschreiben, die man selbst einfach nicht ausdrücken kann. Man erkennt diese Ansätze auch in dem Hauptcharakter wieder. In Pinball 1973 ist der Charakter auch wesentlich besser beschrieben und die Handlungen nachvollziehbarer.
Ratte empfinde ich im ersten Werk eher als Nebencharakter, da er meist mit dem Hauptcharakter in der Jay's Bar hockt und ansonsten nicht viel her gibt. Im zweiten Werk wird viel mehr über ihn erzählt und er wird als doch sehr nachdenkliche Person beschrieben.
Des Weiteren gibt es noch Jay und Zwillinge, die eine aktive Rolle in den Werken spielen, aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass ich aus keinem der Charaktere wirklich schlau geworden bin.

Die Story ist ebenso konfus wie die Charaktere selbst. Es gab keinen wirklichen Anfang und letztlich auch kein wirkliches Ende. Im Grunde wurde von einem kleinen Lebensabschnitt dieser Personen erzählt und Ereignisse der Vergangenheit damit verknüpft. Ich könnte auch nicht ohne weiteres feststellen, ob Wenn der Wind singt vor oder nach Pinball 1973 spielt, wenn eingangs nicht erwähnt werden würde, dass der erste Teil im Sommer 1970 spielt.
Thematiken sind unter anderem Lebenswegproblematiken, Fragestellungen die das Leben im allgemeinen betreffen und das „Alleinsein“.
Der Hauptcharakter wacht eines Tages bei einer fremden Frau auf und weiß nicht wie sie heißt. Mit Ratte trinkt er öfter ein Bierchen in Jay's Bar. Der erste Ausschnitt zeigt einen Sommer 1970. In Teil zwei sind seit dem zwei Jahre vergangen und der Hauptcharakter wohnt mittlerweile in Tokyo. Irgendwann hat Ratte auch mal eine Frau, die ihn verändert und wegen der er sich alleine fühlt. Er denkt über sein Leben nach und weiß, dass er auf der Stelle tritt. Während der Hauptcharakter plötzlich Zwillinge bei sich hat, deren Namen er nicht kennt und total in ein Flipperspiel vernarrt ist. Dabei werden allerhand an kuriosen Situationen ausgelöst.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich diesen Murakami echt nicht so toll fand, wie die neueren Werke. Man merkt, es handelt sich um ein Erstlingswerk. Enttäuscht bin ich nicht gerade, ich hatte mir sowas schon gedacht. Es ist nicht mein Lieblingswerk von ihm, aber ich bin froh die Gelegenheit bekommen zu haben, den jungen Murakami zu lesen.

Wem würde ich das Buch empfehlen ?:

Jeder der Murakami liebt, wird auch dieses Buch zu schätzen wissen. Auch wenn es erstmal abschreckend wirkt, kann man dem ganzen dennoch das eine oder andere abgewinnen.
Jeder, der hier mit Murakami anfangen will, dem würde ich stark von abraten. Wenn man ihn noch nicht kennt, wird man ihn durchweg für verwirrend und öde einstufen.

Bis dann, 
Flidra

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