Hallöchen,
ja, endlich mal wieder eine
Lebenszeichen von mir. Mich hat unpassender Weise eine größere
Leseflaute erwischt und ich hoffe die legt sich wieder etwas.
Zumindest habe ich endlich mal wieder ein Buch beendet.
Das Buch
will ich euch heute vorstellen, log geht’s!!
Die
Gabe des Winters
Inhalt:
Kann
die Kraft ihrer Liebe den Schnee zum Schmelzen bringen?
Im
eisweißen Wald von Area liegt das Dorf Pago. Hier hoffen Nuria und
ihre Familie auf das Ende des ewigen Winters, denn seit dem großen
Schnee haben alle Menschen auf rätselhafte Weise ihre magischen
Kräfte verloren. Geblieben ist der Hunger, sowie ein gefürchteter
Herrscher, dessen Gemahlin verschwunden scheint, und jene Legende
über eine rettende Magie - die Gabe des Winters. Wer es schafft, die
finstere Burg von Lord Tarik zu betreten, soll diese Kraft erhalten.
Alle Männer Pagos scheitern. So sieht sich Nuria gezwungen, das
Unmögliche zu wagen. Heimlich bricht sie auf in den froststarren
Wald, wo der mächtige Fürst unerwartet ihren Weg kreuzt. Auge in
Auge stellt sie fest: Er ist gleichermaßen angsteinflößend wie
auch verwirrend schön …
Länge: 416
Seiten
Autor/in:
Mara Erlbach
Verlag:
blanvalet
Preis:
BO 12,-€| EB 8,99€
ISBN:
978-3734161933
Fazit: Zieht
euch warm an!
Vorab:
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom blanvalet Verlag bekommen im Austausch
für eine offen und ehrliche Meinung zum Buch.
Wer mich kennt, weiß, dass dieses
Cover genau mein Ding ist. Es ist blau, es glitzert und Schnee.
Natürlich, es dreht sich in dem Buch auch um die Jahreszeit Winter -
wie sollte das Buch dann sonst aussehen? Es ist aber wirklich sehr
schön zusammengestellt. Auch für diejenigen unter euch, die
irgendwas besonders haptisches haben wollen, ist gesorgt, denn wenn
man über die Schneeflocke streicht kann man den Glitzer spüren.
Innen hat man dann aber leider keine Besonderheit mehr. Ich hätte
es schön gefunden, man die Kapitelüberschriften vielleicht mit
Schneeflocken versehen hätte. Das ist allerdings meckern auf hohem
Niveau.
Das Buch ist ein kleines Schmuckstück im Regal.
Das
Buch wird von einem Er-/Sie-/Es- Erzähler erzählt, der verschiedene
Personen in dem Buch annimmt. Manchmal wechselt die Person auch
mitten im Kapitel. Das wird dadurch erkenntlich, dass ein Absatz
gemacht wird und der erste Buchstabe groß und dick hervorgehoben
wird. Dennoch brauchte ich meine Zeit, bis ich in diese Form von
erzählen kam. Ab und an bleibt auch es auch bei der Person zuvor und es verändert sich nur der Zeitpunkt. Wenn man jedoch einmal in der Geschichte ist, kommt
man damit dann ganz ordentlich zurecht.
Die Sprache ist auf einem
normalen Niveau. Ich mochte, dass es manchmal etwas umgangssprachlich
wurde, es ließ aber nie das Niveau sinken. Das Buch kann man sowohl
in der Bahn lesen auf dem Weg zur Arbeit oder auch Abends im Bett
kurz vor dem Schlafengehen. Besondere Vorkenntnisse oder Wissen ist
nicht nötig, denn alles wird umfassend und logisch erklärt.
Nuria, Tochter des Dorfvogts aus
Pago, wacht seit Jahren auf und wünscht sich nichts sehnlicher, als
das der Winter ein Ende nimmt. Ständig schneit es, die Menschen in
ihrem Dorf leiden an Hunger und ihr Herrscher scheint sie zu
bestrafen. Als es wieder Zeit für das Thing wird, das Fest bei sich
die Dörfer Area versammeln, um ihrem Herrscher die Treue zu
schwören, wird Nurias Bruder das Amt des Dorfvogts übertragen.
Dieser fackelt nicht lang und entschließt, dass Nuria nicht mit
gehen darf zu ihrer eigenen Sicherheit. Während nun ein Teil des
Dorfs auf dem Thing ist, wird Nurias Vater krank und sie beschließt
in den Wald jagen zu gehen. Trotz des Verbots, das Wild nicht jagen
zu dürfen, entschließt sich Nuria ein Reh für ihren Vater zu
erlegen und das undenkbare passiert. Lord Tarik erscheint und Nurias
Leben wird von da an auf den Kopf gestellt.
Die Geschichte hat für mich den
Charakter eines Wintermärchens. In Teilen erinnert mich die Thematik
und das Geschehen teilweise an die Schöne und das Biest. Ich will
euch nicht zu viel verraten, aber jeder, der es liest, wird dann
wahrscheinlich verstehen was ich meine, sobald man in die letzten
zwei Abschnitte des Buches gelangt. Ich fand es auch gar nicht
schlimm. Im Gegenteil, ich fand es hat dazu beigetragen sich den Sinn
dahinter deutlich zu machen.
Ein paar Kritikpunkte gibt es
dennoch.
Die Geschichte brauchte einige
Zeit zum warm laufen. Selbst nach den ersten 100 Seiten, war ich noch
nicht gefesselt und erst zum Ende hin hat das Buch dann sehr schnell
alle Fragen versucht zu beantworten. Da gab es eine bestimmte Frage,
die selbst am Ende nicht geklärt wurde ( Stichwort: unglaubliche
Ähnlichkeit). Darüber hinaus gab es zwar viel Raum für Erzählungen
zum Schloss und Details, es hat mir aber an der einen oder anderen
Stelle die Tiefe in den Konflikten der Charakter selber gefehlt. Ich
würde es insgesamt nicht als schlecht bezeichnen, aber dadurch wies
das Buch einige Schwächen auf, was ich als Schade empfand.
Vielleicht
hier noch mal ein kleines Hinweis für die Leser, die getriggert
werden von Brutalität. Es geht in dem Buch stellenweise wirklich
brutal zu. Mir selbst hat es jedoch nichts aus gemacht.
Nuria... ja... ein Charakter, mit
dem ich mich nicht unbedingt anfreunden konnte. Am Anfang war mir
ihre Art gegen alles und jeden zu rebellieren irgendwann zu viel. Ich
war leicht überdrüssig dessen und habe an Stellen einfach nur noch
die Augen verdrehen können. Im Verlauf entwickelt sich Nuria erst
zum Guten und wird dann wieder so kopflos, dass ich etwas enttäuscht
war.
Ich fand den Konflikt, Liebe zu jemandem, den man nicht lieben darf und der Grund weswegen es nicht sein darf, viel zu wenig
herausgearbeitet. Dazu hätte für mich noch einiges mehr kommen
müssen.
Lord Tarik war für mich ein ebenso großes Rätsel. Er
war wie ein Stein und nur weil ihn die Kammerzofe ansprach etwas
freundlicher zu sein, entdeckt er die große Liebe? Die
Zwischenschritte dorthin haben mir gefehlt. Na gut, dafür könnte
ich jetzt einen Lageplan für das Schloss zeichnen. Es ist halt ein
ähnliches Problem wie bei Nuria, man erkennt die Ansätze der
Beweggründe, aber ganz aus dem Quark kommt es auch nicht.
Justor war für mich insgesamt
noch undurchsichtiger. Gut, er hat einen Spagat zwischen seinen
Gefühlen und Wünschen und dem Dorf zu leisten. Dennoch war mir die
Denkweise einfach zu einseitig.
Weitere Charaktere sind ähnlich.
Die Kammerzofe zum Beispiel hab ich zum Schluss gar nicht mehr
verstanden. Ich glaube stark, dass vieles davon hätte vermieden
werden können, wenn man nur aus einer Sicht erzählt hätte und
diese Person genauer erfasst hätte. Klar stellt es das eine oder
andere um, würde aber dazu führen viel mehr Tiefe zumindest in
einer Person stecken zu können.
Nichts desto trotz, hat mich das
Buch unterhalten. Es gab einige Wendungen und schöne Szenen. Sowie
den einen oder anderen witzigen Dialog, der mich zum lachen brachte.
Wem würde ich das Buch empfehlen
?:
Fans von „die Schöne und das
Biest“ werden sich sicherlich über dieses Buch freuen. Leser die
Action lieben, werden zwar etwas Action und Brutalität finden, aber
die Geschichte konzentiert sich dann doch recht stark auf die
Liebesgeschichte.
Bis dann,
Flidra
Huhu Flidra,
AntwortenLöschengenau wie du, finde ich das Cover wirklich sehr ansprechend. Als ich eben sehr neugierig auf deine Rezension geklickt habe, dachte ich mir: Vielleicht hol ich mir das Buch für die nächste Jahreszeit? Was mich jetzt auch sehr angesprochen hat, war dein Vergleich zu meinem Lieblingsmärchen die Schöne und das Biest.
Nicht nachvollziehbare Charaktere oder der Wechsel von einer guten zur kopflosen Hauptfigur, schreckt mich dahingegen schon wieder etwas mehr ab. Auch, dass die Spannung so lange auf sich warten lässt bzw. das Schloss so ausschweifend beschrieben wird. Noch bin ich aber nicht ganz abgeneigt. Ich werde das Buch auf jeden Fall im Blick behalten. Vielen Dank für die differenzierte Vorstellung! =)
Ganz liebe Grüße
Leni